Aktualisiert
Wie nehme ich die PrEP?
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Starte deinen HIV-Schutz
Nimm 2 Pillen gleichzeitig und warte 2 Stunden, bevor du Sex hast (max. 24h)
Bleib geschützt
Nimm täglich 1 Pille – wiederhole das, solange du möchtest
Nach dem Sex: Absichern
Nimm weiterhin täglich 1 Pille bis 2 Tage nach dem Sex
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Wenn der Sex deine Vagina, Neovagina oder dein Fronthole involviert:
Um den Schutz abzusichern, nimm weiterhin täglich 1 Pille bis 7 Tage nach dem Sex
Hinweis: Diese Information basiert auf der neuesten Datenlage (01/2025). Die zuvor gültigen Empfehlungen konnten vereinfacht und vereinheitlicht werden.
Was ist PrEP?
Die PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) ist, neben dem Kondom und dem Schutz durch Therapie, bei richtiger Anwendung ein wirksamer Schutz vor einer HIV-Infektion.
Die PrEP ist die vorsorgliche Einnahme eines Medikaments, das auch in der HIV-Therapie eingesetzt wird, vor und nach dem Sex.
Die PrEP schützt dich vor HIV, aber nicht vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Wenn du ein PrEP-Rezept hast, wirst du in aller Regel zusätzlich alle 3 Monate auf STI getestet.
Die PrEP ist verschreibungspflichtig und sollte unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen dafür die Kosten. Du trägst lediglich einen Eigenanteil von €10 pro 3-Monats-Packung selbst. Nicht alle privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für Behandlung und Medikament.
Ist die PrEP das Richtige für mich?
Die PrEP kommt grundsätzlich für jede sexuell aktive Person als Schutzmethode vor HIV in Frage.
In einem Beratungsgespräch kann geklärt werden, ob diese Methode die richtige für dich ist und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, damit sie wirkt und du sie verträgst. Wende dich dafür an eine HIV/PrEP-Beratungsstelle oder direkt an eine PrEP-Praxis.
Vor der Verschreibung müssen einige medizinische Untersuchungen erfolgen. Das wird gecheckt:
- Dein HIV-Status: Du darfst die PrEP nur einnehmen, wenn du sicher HIV-negativ bist – andernfalls könnte das eine zukünftige HIV-Behandlung erschweren.
- Ob eine Hepatitis-B-Infektion vorliegt, da sich diese nach Absetzen der PrEP verschlimmern kann.
- Deine Nierenwerte, da die PrEP die Nierenleistung reduzieren könnte.
Nebenwirkungen treten nur selten auf – möglich wären u.a. Übelkeit oder Erbrechen, aber auch Schwindel, Kopfschmerzen oder Hautausschläge. Fragen dazu kannst du auch im ärztlichen Beratungsgespräch stellen.
Wo bekomme ich die PrEP in Berlin?
Du bekommst die PrEP bei Ärzt*innen, die dafür eine besondere Zulassung haben – in erster Linie sind das die HIV-Schwerpunktpraxen: Beim Gesundheitsministerium findest du eine Suche nach PrEP-Praxen für ganz Deutschland:
Zugang für Menschen ohne Versicherungsschutz gibt es in Berlin im Checkpoint BLN und im städtischen Zentrum für sexuelle Gesundheit in Friedrichshain-Kreuzberg oder in Mitte.
PrEP ohne Verschreibung einnehmen?
Wir raten dir davon ab, die PrEP ohne ärztliche Betreuung zu nehmen – etwa, indem dir jemand einige Pillen überlässt, oder du sie im Internet besorgst.
Falls du es dennoch machen willst, da etwa in einer besonderen Situation keine andere HIV-Präventionsmethode in Frage kommt, dann beachte jedenfalls: Du musst dir vorab sicher sein, dass du aktuell HIV-negativ bist – andernfalls könnte eine Einnahme der PrEP die spätere Behandlung der HIV-Infektion erschweren.
Die begleitenden PrEP-Untersuchungen kannst du auch in Beratungsstellen machen lassen.