Bei uns bekommst du vor Ort in der Szene den HIV-Selbsttest fĂŒr zuhause. Das ist eine Alternative zu den anderen bestehenden Möglichkeiten, in Berlin einen HIV-Test zu machen.
Wir geben diese Tests bei unseren EinsĂ€tzen in der Berliner Szene aus. Falls du uns in Clubs, Bars oder an anderen Orten siehst, sprich uns einfach darauf an. Auch auf Instagram erfĂ€hrst du mehr ĂŒber unsere Vorortaktionen.
Das ist eine Kooperation mit der Deutschen AIDS-Hilfe e.V., unterstĂŒtzt von der Berliner Senatsverwaltung fĂŒr Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und dem Robert-Koch-Institut.
Gut zu wissen
- Seit Herbst 2018 sind in Deutschland HIV-Selbsttests zugelassen. Sie sind rezeptfrei in Apotheken, Drogerien und im Internet um ca. 25 bis 30 Euro erhÀltlich.
- 12 Wochen nach Risikokontakt kannst du eine HIV-Infektion mit diesem Selbsttest praktisch ausschlieĂen â der Test ist dann zu 99,9% zuverlĂ€ssig.
- Der Test ist mit nur einem Blutstropfen einfach anzuwenden und nach 10 Minuten bekommst du dein Ergebnis. Hier findest du ein Anleitungsvideo.
- Bei einem positiven Ergebnis musst du noch einen BestÀtigungstest machen lassen. Mehr Info: Was tun, wenn der Test positiv ist?
Fragen und Antworten
Was ist ein HIV-Selbsttest?Ein HIV-Selbsttest ist ein HIV-Test, der sich zu Hause einfach selbst durchfĂŒhren lĂ€sst. Dabei wird etwas Blut aus der Fingerkuppe abgenommen und in eine Testapparatur gegeben. Der HIV-Selbsttest zeigt das Ergebnis nach ungefĂ€hr 10 Minuten an. Wie andere ĂŒbliche Testverfahren auch, weist der Selbsttest nicht HIV direkt nach, sondern Antikörper gegen das Virus.
Achtung: Die Antikörper bilden sich erst nach einiger Zeit. Der Test kann daher erst 12 Wochen nach einer möglichen HIV-Ăbertragung sicher ausschlieĂen, dass diese erfolgt ist. Das Ergebnis âHIV-negativâ ist also erst nach zwölf Wochen zuverlĂ€ssig.
Der Selbsttest eignet sich fĂŒr Menschen, die ĂŒberprĂŒfen möchten, ob sie sich mit HIV infiziert haben und lieber keine Arztpraxis oder Beratungstelle/Checkpoint aufsuchen wollen. Sei es, dass sie sich nicht offenbaren möchten, es keine geeignete Beratungsstelle/Checkpoint in der NĂ€he gibt oder es einfach bequemer finden. Der Selbsttest ist also auch eine Chance fĂŒr alle, die sich bisher nicht getraut haben oder eine lange Anreise scheuten.
HIV-Selbsttests, wie auch andere HIV-Tests, sollten immer aus freien StĂŒcken gemacht werden. Deine Gesundheit liegt in deiner Hand und deine Partner*innen, Freunde und/oder Arbeitgeber (falls du Sexarbeiter*in bist) haben kein Recht darauf, einen HIV-Test von dir zu fordern oder dich zu einem Test zu zwingen!
Solltest du unsicher sein, ob du den Test machen möchtest, wende dich einfach an eine Beratungsstelle. Dort hilft man dir gerne weiter und du kannst dort auch den Test machen und dir das Ergebnis erklÀren lassen.
Der HIV-Selbsttest eignet sich nicht fĂŒr Menschen, die derzeit eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) oder PrĂ€expositionsprophylaxe (PrEP) machen.
Es ist möglich, dass die Einnahme solcher Medikamente dazu fĂŒhrt, dass der HIV-Selbsttest ein negatives Ergebnis anzeigt, obwohl eine HIV Infektion vorliegt. Bei der Einnahme der PrEP/PEP ist eine Beratung und Testung bei einer Ărztin oder einem Arzt, einer Beratungsstelle oder einer lokalen AIDS-Hilfe nötig.
Wer seinen Status kennt, kann sich behandeln lassen und ein sofortiger Therapiebeginn hat zwei entscheidende Vorteile:
- Menschen unter frĂŒhzeitiger Therapie haben einen deutlichen Ăberlebensvorteil gegenĂŒber Menschen mit spĂ€ter Therapie und eine annĂ€hrend gleiche Lebenserwartung, wie HIV-negative Menschen.
- Menschen mit HIV sind unter erfolgreicher Therapie nicht mehr infektiös. Sie können den Virus also nicht mehr weitergeben.
Die Selbsttests sind so empfindlich eingestellt, dass sie manchmal âĂŒberreagierenâ. Sie zeigen dann ein reaktives Ergebnis an, obwohl keine Infektion vorliegt. Daher muss der Selbsttest durch einen weiteren Labortest bestĂ€tigt werden. Dieser BestĂ€tigungstest kann von Ărzt*innen in Arztpraxen, im Zentrum fĂŒr sexuelle Gesundheit, direkt in einem Labor oder einem Testprojekt gemacht werden. Erst wenn dieser Test positiv ausfĂ€llt, besteht sicher eine HIV-Infektion.
Falls das Selbsttestergebnis reaktiv ausfallen sollte, bestehen auch abends und am Wochenende Möglichkeiten der UnterstĂŒtzung:
- Berater_innen der Deutschen AIDS-Hilfe stehen dir telefonisch oder online zur VerfĂŒgung.
- Du kannst den Test bei diesen Ărzt*innen und Beratungsstellen bestĂ€tigen lassen und dich beraten lassen.
- Auf aidshilfe.de hat die Deutsche AIDS-Hilfe erste Informationen unter „Positiv – was nun?“ zusammengestellt.
Trotz vieler Testmöglichkeiten gibt es noch eine relevante Anzahl von Menschen, die mit den bisherigen Testangeboten nicht erreicht wurden. Sie werden zu spĂ€t oder gar nicht diagnostiziert und können so auch nicht frĂŒhzeitig mit einer Therapie beginnen.
Studien in mehreren LĂ€ndern haben gezeigt, dass sich Selbsttests positiv auf das Testverhalten auswirken. Bis jetzt waren Selbsttests aber noch nicht fĂŒr den privaten Gebrauch zugelassen. Auch waren viele der angebotenen Selbsttests frĂŒher noch ungenau und lieferten hĂ€ufig falsche Ergebnisse. Heute sind diese Tests aber wesentlich zuverlĂ€ssiger (der Test, der von sidekicks ausgegeben wird, ist zu 99,9% zuverlĂ€ssig). HIV hat sich auch verĂ€ndert. Eine HIV-Diagnose ist heute nicht mehr so dramatisch wie frĂŒher.